Tee und Thema: Deportiert und überlebt im Gulag
„Tee und Thema“ lädt zu einem Gemeindeabend ein: Deportiert und überlebt im Gulag Mit einem Film und einem Vortrag erzählt Siegfried Müller aus Hundshübel über sein Leben und Überleben nach dem 2. Weltkrieg. Als Jugendlicher 1945 noch als „letztes Aufgebot“ zur Wehrmacht einberufen und verführt, dann im Oktober 1945 von der sowjetischen Besatzung verhört und geschlagen, um weitere Namen von Jugendlichen aus dem „Volkssturm“ zu erpressen, dann weiter ins Speziallager Mühlberg gebracht, um schließlich ganz in den Osten Sibiriens zu „Umschulung“ und Arbeitslager im Gulag deportiert zu werden. Erst im April 1950 durfte er wieder zurück. Er berichtet über die furchtbaren Erlebnisse dort, aber auch seine Bewahrung in dunkler Zeit. Er musste erfahren, auch unter dem DDR-Regime ein Außenseiter zu bleiben, krank gemacht durch das Erlebte. Und dennoch verspürt er keinen Hass, sondern versucht einfach nur, seine Erfahrungen für die Nachwelt zu schildern und weiterzugeben im Gedenken und als Mahnung. Siegfried Müller ist 90 Jahre alt. Es ist wohl eine seltene Gelegenheit, einen solchen Zeitzeugen zu erleben. Alle Interessierten sind herzlich ins Tischendorfhaus eingeladen: Donnerstag, 2. Mai, 19.30 Uhr Pfarrer Jörg-Martin Spitzner