Klingender Vortrag 300 Jahre Silbermann-Orgel
Am 20. August 1720 fiel die Peter-Paul Kirche einem Stadtbrand zum Opfer. Sie wurde in den beiden folgenden Jahren wiedererrichtet. Am 18. Dezember 1723 schloss der Kirchenpatron Carl Metzsch einen Orgelbauvertrag mit Gottfried Silbermann. Als Baukosten für das Orgelwerk wurden 1500 Taler festgesetzt. Ab September 1724 waren Silbermann und fünf Mitarbeiter in Reichenbach tätig. Die Orgel wurde fristgemäß vollendet. Die Abnahme erfolgte am 11. Mai 1725 durch den Altenburger Hoforganisten Gottfried Ernst Pestel, der „nicht das geringste zu defectiren gewußt, vielmehr deßen schöne Struktur, Ordnung, herrlichen Klang und Vortrefflichkeit allenthalben“ bewundert habe. Am 13. Mai 1725 erfolgte im Gottesdienst die festliche Weihe, mit einer Musik und einer darauf gerichteten Predigt.
Am Beginnenden 20. Jahrhundert wurde die Orgel stark verändert und dem Zeitgeschmack angepasst. Dennoch blieben zahlreiche Pfeifen Silbermanns erhalten. Leider wurde 1971 entschieden, dass das reparaturbedürftige Instrument nicht mehr als Denkmal zu betrachten sei, so dass statt einer möglichen Restaurierung ein Neubau der Orgelbaufirma Jehmlich entstand, unter Wiederverwendung von 4 Registern Silbermanns und in klanglicher Anlehnung an ihn.
Mit Musik, Texten sowie Fotos von den originalen Akten und Verträgen mit Gottfried Silbermann soll an diesem Tag an das 300-jährige Weihejubiläum der Orgel erinnert werden.
Musik von G. E. Pestel, Chr. Graupner, J. L. Krebs, Th. Goldberg
Dr. Heike Angermann (Fraureuth) | Lesung, Flöte
Christian Wegler | Orgel