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Papier ist geduldig
Vom Lumpensammler zur Papierfabrik Greiz
Die Papierfabrik Greiz und deren Eigentümer prägten unsere Stadt, was zwar noch im Stadtbild durch die Bauwerke und kulturellen Vermächtnisse erlebbar ist, aber die Personen sowie deren Mut, Verantwortung, Engagement, Unternehmergeist, Erfindungsreichtum sowie Mäzenatentum verschwimmen allzu oft im Nebel der vergessenen Geschichte. Die neue Sonderausstellung der Museen der Schloss- und Residenzstadt in den Räumlichkeiten des Museums im Unteren Schloss widmet sich diesen Persönlichkeiten der Greizer Wirtschaftsgeschichte, zumal die Papierfabrik Greiz die älteste, noch produzierende, Papiermühle in Thüringen ist. Anlass für diese Ausstellung bildet eine Schenkung von 12 Ahnenporträts der Familie Günther, die Dr. Klaus Otto Günther den Museen der Schloss- und Residenzstadt Greiz übergab. Im Rahmen dieser Ausstellung werden sie erstmals öffentlich präsentiert. Außerdem wurde in diesem Kontext ein umfangreiches Konvolut von Archivalien aus dem Privatbesitz der Familie Günther nach Greiz überführt, gesichert und für zukünftige Forschungsprojekte vorbereitet. Möglich wurde dies durch die hervorragende Zusammenarbeit des Museums Fockendorf, den Museen der Schloss- und Residenzstadt Greiz und dem Landesarchiv Thüringen-Staatsarchiv Greiz. Dem gemeinsamen Engagement ist es zu verdanken, dass dieses kulturelle Erbe zukünftig in Greiz der Öffentlichkeit für regional- und wirtschaftsgeschichtliche Fragestellungen zur Verfügung steht und für künftige Generationen gesichert wird. Hans Rot begann 1589 vor den Stadtmauern von Greiz eine Papiermühle zu errichten. Am 8. März 1591 erhielt er von den Herren Reuss Aelterer Linie das Privileg zum Betrieb einer Papiermühle im Aubachtal, verbunden mit dem Recht der ausschließlichen Berechtigung in den reußischen Gebieten Lumpen zu sammeln. 1591 stellt somit den Beginn der Papierherstellung in Greiz dar. In 434 Jahren entwickelte sich die Papiermühle zur Papierfabrik, überstand viele Krisen sowie politische Veränderungen und produziert bis heute. Somit ist die Papierfabrik Greiz die älteste, noch produzierende, Papiermühle in Thüringen. In der Folgezeit wechselten öfter die Eigentümer, was sich am 03. Oktober 1634 änderte, denn der aus Langenwetzendorf stammende Papiermacher Valentin Tischendorf erwarb die Papiermühle im Aubachtal und verlegte den Standort an die Mündung der Göltzsch in die Weiße Elster und behielt sie bis 1808 im Familienbesitz. Am 17. Februar 1808 erwarb Christian Friedrich August Günther diese Papiermühle und begründete damit eine Familientradition, die erst nach 140 Jahren aus politischen Gründen beendet werden sollte. Die Ausstellung folgt der generationsübergreifenden Familientradition würdigt die Verdienste der Familie Günther und verdeutlicht damit, wie eng soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Verantwortungen bezüglich der Kultur- und Wirtschaftsentwicklung unserer Stadt Greiz miteinander vernetzt sind.
Veranstaltungsort
Name
Position
Burgplatz 12, Unteres Schloss
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Kontakt
Koch Rainer
Telefon: 03661 / 70 34 11
E-Mail: museum (at) greiz.de
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Beschreibung
Barrierefreiheit
Beschreibung
weitere Termine
vom 13.07.2025 bis 27.09.2025
Museum Unteres Schloss
Dienstag: 10:00 Uhr - 16:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 Uhr - 16:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 Uhr - 16:00 Uhr
Freitag: 10:00 Uhr - 16:00 Uhr
Samstag: 10:00 Uhr - 16:00 Uhr
Sonntag: 10:00 Uhr - 16:00 Uhr
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