Peer Gynt (UA)
Ballett von Sergei Vanaev nach dem dramatischen Gedicht von Henrik Ibsen
Peer macht, was ihm gefällt und geht hinaus in die Welt. Er geht hinaus in die kleine und die große Welt und lügt, um sich seine eigene Wirklichkeit zu erschaffen. Der Fantast beginnt seine Reise mit der Entführung der Braut Ingrid direkt von ihrer Hochzeit. Ingrid will, dass Peer bei ihr bleibt, doch Peer treibt es weiter – ohne zu ahnen, dass er bei der Hochzeit in Solveig die treueste aller Frauen getroffen hat. Seine Abenteuer führen ihn ins Reich der Trolle und der Geschäftsleute. Mal gewinnt er, mal verliert er. Am Ende seines Lebens kehrt er zurück zu seinen Wurzeln und auch zurück zu Solveig, die ein Leben lang auf ihn gewartet hat. Das »dramatische Gedicht« von Henrik Ibsen gilt als »der nordische Faust«. Peers Suche, die ihn durch die Welt führt, ist eine sehr moderne Suche nach sich selbst. In der Ballettversion von Sergei Vanaev verschwimmen die Spielorte des Stückes miteinander zu einer Feier des Nordens mit seiner tiefgründigen Melancholie. Neben der berühmten Schauspielmusik von Edvard Grieg werden weitere und auch zeitgenössische Kompositionen zu einem assoziativen Klangteppich verwoben. Es geht Vanaev nicht darum, Peers Irrwege und seine scheinbare Vergeudung von Lebenszeit zu kritisieren, sondern zu zeigen, dass sein Scheitern menschlich ist. Denn Peer braucht seine langen Irrwege, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist.
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