Landschaften - Stationen eines Lebens
Zum 110. Geburtstag des Malers & Grafikers Herbert Reiher
Die Museen der Schloss- und Residenzstadt Greiz erinnern mit einer Sonderausstellung im Museum im Oberen Schloss an den 1909 in Greiz geborenen Maler und Grafiker Herbert Reiher. Der umfangreiche künstlerische Nachlass von rund 250 Werken des Künstlers wurde 2014 den Museen der Schloss- und Residenzstadt Greiz durch seinen Sohn, Prof. Dr. Horst Reiher, übergeben. Die Greizer Ausstellung wurde aus diesem Nachlass sowie durch Leihgaben aus privaten und musealen Sammlungen zusammengestellt. Herbert Reiher verließ Greiz nach dem Abitur für ein Studium an der Staatlichen Kunsthochschule Berlin. In Greifswald, Stettin, Oslo und Weimar unterrichtete er ab 1934 als Kunsterzieher. Diese Tätigkeit endete mit seiner Einberufung zum Kriegseinsatz. 1949 arbeitete Herbert Reiher wieder als Kunsterzieher – nunmehr in Erfurt und Weimar. Fünf Jahre später war er Dozent für Kunsterziehung in Greifswald, Berlin, Weimar und Erfurt. Er wurde Mitglied des Verbandes Bildender Künstler. Seine Pensionierung im Jahre 1974 eröffnete dem Maler und Grafiker die Möglichkeit, fortan als freischaffender Künstler zu arbeiten. 1981 verstarb Herbert Reiher in Weimar. Herbert Reiher zu seinen Bildern: „[...] meine Form der Tagebuchführung erfolgt nonverbal in Form von Zeichnungen und Malereien.“ Prof. Dr. med. Horst Reiher beschreibt das künstlerische Schaffen seines Vaters wie folgt: „Neben seinen graphischen Arbeiten mit Zeichnungen und Lithographien gehörten zu den bevorzugten Techniken die Aquarellmalerei, Tempera, Gouache und die Ölmalerei. Im späteren Leben beschäftigte er sich zunehmend mit der „Kunst am Bau“ unter Verwendung von Silikatfarben. So gestaltete er zahlreiche Außenwände an öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel Schulen und Kindergärten (Weimar, Erfurt, Sömmerda, Heiligenstadt, Zarrentin). Interessant sind die figürlichen, meist graphischen Werke der dreißiger und vierziger Jahre mit einer sicheren und klaren Strichführung, die an Gustav Seitz erinnern. Sein Hang zur Landschaftsmalerei zieht sich durch sein Lebenswerk, wobei auch hier unterschiedliche Techniken zur Anwendung gelangten.“ Die Greizer Ausstellung folgt seinen Lebensstationen chronologisch und betont in diesem Kontext seine individuelle Stilistik sowie künstlerische Entwicklung.